Bericht zum Vortrag von Dr. Marion Schirling von der Bürgerhilfe Bensheim am 11.8.2017
"Manche
sitzen im Alter mürrisch auf dem Sofa, andere leben - trotz
Einschränkungen - überwiegend aktiv und zufrieden."
Mit diesen Worten stellte die Referentin Dr. Marion Schirling in
ihrem Vortrag im Rahmen der Bürgerhilfe auf humorvolle und spannende
Weise neueste Studien zum Thema "Glück im Altern" vor.
Ganz
im Gegenteil zur landläufigen Meinung, nimmt die Lebensfreude bei
der Mehrheit der Bevölkerung
im Alter zu. Der deutsche Alterssurvey (DEAS) zeigt, dass nur 7% der
deutschen Bevölkerung über 50 Jahre wirklich unzufrieden sind. Das
liegt daran, dass man als älterer Mensch nicht mehr so sehr dem
Konkurrenzkampf ausgesetzt ist und dass man sich auf die
vorhersehbaren Veränderungen im Alterungsprozess vorbereiten kann.
Besonders
achten sollte man darauf, sich für neue Freundschaften offen zu
halten und sich durch viel Bewegung und musikalische Entdeckungen und
neue Lernstoffe körperlich und geistig fit zu halten. Dann wird es
möglich, sich auch an einschneidende Veränderungen anzupassen und
immer wieder zur Lebenszufriedenheit zurückzufinden. Dazu gehört
freilich, dass man nicht immer nur den alten Zustand verteidigt,
sondern sich auf Veränderung einlässt. Denn Glück besteht nicht
nur in guten Gefühle, sondern ganz wesentlich darin, sich für etwas
Wesentliches einzusetzen und Mitverantwortung für die neue
Generation zu übernehmen. Freilich muss man dafür lernen,
unrealistische Ziele aufzugeben, und nicht müde werden, sich immer
neue realistische Ziele zu setzen.
Insgesamt
gehe es darum, die Fähigkeit zur Resilienz
zu stärken, das heißt, dass man lernt, auch aus widrigen Umständen
das Beste zu machen. Dazu gehört, dass man sich nicht in eine
Opferrolle drängen lässt, sondern, statt sich an Problembetrachtung
festzubeißen, auf neue Lösungen hinarbeitet. Verantwortung für
sich selbst zu übernehmen und sich neuen Situationen zu stellen, sei
dafür entscheidend. Das bedeute aber gerade nicht, dass man mit
allem selbst zurecht kommen müsse. Sondern man müsse lernen, auch
einmal um Hilfe zu bitten. Dafür braucht man allerdings ein starkes
Netzwerk von Freunden und guten Bekannten.
Hilfreich
sei dafür Spiritualität, die es einem ermöglicht, sich nicht immer
nur auf sich selbst zu verlassen, sondern die Freuden des Lebens
dankbar als Geschenk anzunehmen und darauf zu vertrauen, dass auch in
schweren Tagen Hilfe und neue Kraft erwachsen kann. Bewährt habe
sich auch die Ausübung eines Ehrenamtes, in dem man für Ziele
arbeiten kann, die für einen wichtig sind.
Walter
Böhme, der Vorsitzende der Bürgerhilfe, verwies darauf, dass die
Bürgerhilfe sich als Aufgabe gesetzt hat, eine Hilfe bei der Bildung
von Netzwerken zu bieten und Aufgaben für ehrenamtliche Tätigkeit
ganz im Rahmen der eigenen Fähigkeiten zu finden.
Von
der Zuhörerschaft wurden weitere eindrucksvolle Beispiele
beigebracht, die die von Dr. Schirling vorgestellten Untersuchungen
bestätigen. Das bekannteste war wohl Samuel Koch, der nach seinem
Unfall bei "Wetten, dass..." querschnittsgelähnt ist, aber
dankbar die Hilfen angenommen hat, die ihm geboten wurden, und jetzt
eine Schauspielschule absolviert hat und schon in unterschiedlichen
Rollen aufgetreten ist. Koch trägt erfolgreich dazu bei, Menschen zu
ermutigen, sich auch widrigen Umständen zu stellen.
Da
angesicht der großen Besucherzahl das mitgebrachte
Informationsmaterial zu Resilienz und zur Bürgerhilfe nicht
ausreichte, verwies Herr Böhme darauf, dass über die Internetseite
www.buergerhilfe-bensheim.de und die Telefonnummer der Bürgerhilfe Bensheim 06251-69999 weitere Informationen zu erhalten sind.
Ergänzende Links:
Materialien von Dr. Schirling zur Resilienz
Wikipediaartikel zu Resilienz
Deutscher Alterssurvey (DEAS) : https://www.dza.de/ forschung/deas.html
Samuel Koch, https://duckduckgo.com/?q=wetten+da%C3%9F+unfall&ia=videos
Alter als eigener Entwicklungsplan mit neuen Möglichkeiten und ChancenMaterialien von Dr. Schirling zur Resilienz
Wikipediaartikel zu Resilienz
Deutscher Alterssurvey (DEAS) : https://www.dza.de/
Samuel Koch, https://duckduckgo.com/?q=wetten+da%C3%9F+unfall&ia=videos
Hans-Werner Wahl im Interview FR 30.6.17
"Viele Daten zeigen in der Tat, dass ältere Menschen so unterschiedlich sind wie keine andere Altersgruppe."
Nie zu alt zum Lernen (mit Kurzfilm)
"Wie wir altern, hängt viel von uns selbst ab. Vor allem lebenslanges Lernen bietet die Möglichkeit für ein aktives, selbstständiges und selbstverantwortliches Leben bis ins hohe Alter."
Auf gute Art altern
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