Freitag, 26. Oktober 2018

Stadtführung von Frau Dr. von Werner am 26.10.18

Zunächst werden hier bloß ein paar Fotos vom Rundgang gezeigt. Im Laufe der Zeit wird auch Inhaltliches nachgetragen.


Die Stadtkirche ist erst seit dem 19. Jahrhundert St. Georg geweiht.
Die erste Kirche war nach St. Michael benannt. Der Name wurde dann von der neuen evangelischen Kirche an der Darmstädter Straße aufgegriffen.


Der Rote Turm hatte seinen Namen von dem roten Dachhelm.


Hausinschriften

Die meisten wurden nachträglich angebracht, um auf die verschiedenen Besitzer hinzuweisen, die im Laufe der Jahrhunderte das Haus besessen haben.



Was gab es hier ab 1864?


Wer nutzt heute das Haus von Andres Heintz?

(Auflösung sieh unten*)



Hier fallen einem beim genauen Hinsehen merkwürdige Zeichen auf:
Was steht anstelle von 1, was anstelle von D, was anstelle von tz?
























Was war ein Rotgerber?
Was bedeutet das Zeichen?*




In der Gerbergasse floss der Bach. Weshalb wurde dies Viertel in der Neustadt meist
gemieden?*
In Bensheim gab es kein Getto, aber Juden durften keine neuen Häuser bauen. Joseph hat ein Grundstück mit drei kleinen Häusern gekauft und darauf 1670 ein großes gebaut.

Zugang zu Hospital und  Hospitalkirche



Der Blick von der 1860 gebauten Bahnhofstraße auf die Kirche


In dem Torpfosten war - wie direkt unter dem Kapitel zu erkennen - eine Mesusa eingelassen, eine Schriftkapsel, die das alte jüdische Gebet Schma Jisrael enthält.
Damit folgten die Juden dem Wort aus dem 5. Buch Mose: „Du sollst [diese Worte] auf die Türpfosten deines Hauses und deiner Stadttore schreiben.“

Teilnehmer, die damit einverstanden waren, dass ihr Foto veröffentlicht wird
*Auflösung: Ab 1864 Druckerei, heute Musikschule
* Rotgerber sieh Link: Lohgerber; das Zeichen ist das (vereinfachte) Wappen der Rotgerber
Meiden der Gerbergasse wegen Gestank:
“In des Leders Werdegang
ist die Hauptsach’ der Gestank.
Kalk, Alaun, Salz, Mehl, Arsen
machen ‘s gar recht weiß und schön.
Eigelb, Punkel, Hundeschiete
geben ihm besond’re Güte.
Drum ist es ein Hochgenuß,
auf den Handschuh zart ein Kuß.”
Alter Weißgerberspruch

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Vorankündigung: 1. Abendstammtisch am 6.11. 18:30

 Der 1. Abendstammtisch der Bürgerhilfe wird am 6.11. 18:30 Uhr im Kurhotel Krone stattfinden.
Wahrscheinlich gibt es dabei auch einen Kurzvortrag. (Wer etwas anbieten möchte, kann sich bei Frau Lüft oder im Büro melden.)
Auch wer erst um 19:00 Uhr kommen kann, kommt nicht zu spät.

Das Cochlea-Implantat – eine großartige Hilfe für Hörgeschädigte

Beim Stammtisch in Auerbach hielt das Vorstandsmitglied Marianne Hoffmann einen Vortrag über ihre Erfahrungen mit dem Einsetzen eines Cochlea-Implantats (CI)
Es geht ihr darum, die Furcht vor dem durchaus nicht unkomplizierten Eingriff zu nehmen und ihren Zuhörern die Chancen der erstaunlich wirksamen Erfindung klar zumachen, damit auch sie die Erfahrung machen können, die ihr die Operation bescherte: Glück über Hören wie in ihrer Jugend.

Das Cochlea-Implantat (CI) bedeutet freilich keinen kleinen Eingriff. Bei der Operation wird hinter der Ohrmuschel ein kleiner Schnitt gemacht. Dabei wird der Gehörgang hinter dem Trommelfell geöffnet und in die Cochlea, die Hörschnecke, wird eine künstliche Schnecke eingeführt. Diese fängt an ihrem Anfang, also im Inneren, die hellen Töne auf, an ihrem Ende, vor dem Gehörgang, die dunklen, genauso wie beim natürlichen Hören. In den Schädelknochen über dem Ohr werden Elektroden eingepflanzt, die mit der Cochlea in Verbindung stehen. Dann wird ein Magnet eingesetzt, der den Sprachprozessor, das lose externe Teil des Implantats, am Kopf festhalten kann. Die akustischen Signale werden im Gehirn in Sprache umgewandelt. Anfangs ist der Höreindruck noch ziemlich computerhaft. Doch nach einer eingehenden Schulung war das Ergebnis besser als jede Erwartung.
Um herauszufinden, ob ein CI für sie eine Option sein könnte, besuchte Frau Hoffmann mehrere Treffen mit Hörgeschädigten, die von ihren Erfahrungen mit dem CI berichteten, sogenannte CI-Cafés. Ende Mai erfolgte die Operation, bei der ihr außer dem Gerät auch ein neues Trommelfell als Feuchtigkeitsschutz eingesetzt wurde. Nach einem Monat wurde dann das Gerät auf das Hören eingestellt. Danach konnte sie bereits mit dem Ohr telefonieren, auch wenn der Sprachklang noch recht künstlich war. Nach drei Wochen Reha hatte sie wieder einen vollständigen Höreindruck, der freilich noch manche Verbesserungen gebrauchen konnte, die durch Übungen elf Monate nach der Operation zu 90 Prozent Hörleistung führten. Heute fühlt sie keinerlei Defizit mehr.
Die durchaus nicht unerheblichen Kosten für Operation, Reha und weitere zugehörige Leistungen wurden von der gesetzlichen Krankenkasse vollständig übernommen.
Dieser Vortrag regte zahlreiche Fragen an, die Frau Hoffmann direkt und mit Hilfe von Informationsmaterial beantworten konnte. 

Ein Informationsblatt der Uni Mannheim kann auf Anfrage beim Büro per Mail zugesandt werden. Weitere Informationen kann man beim Leiter des Cochlea-Implantat Zentrums der Universität Mannheim Dr. med. Jerome  Servais erhalten.