Dienstag, 19. September 2017

Feier des 20. Jubiläums am 16.9.2017

Schon am 18.9. ist im Bergsträßer Anzeiger ein Bericht erschienen:
Jubiläum: Bürgerhilfe Bensheim feiert 20-jähriges Bestehen / Gegenseitiges Geben und Nehmen

Unbürokratisch und schnell: So muss Hilfe funktionieren

Von unserer Mitarbeiterin Gerlinde Scharf

AUERBACH. Die Bürgerhilfe Bensheim lebt vom gegenseitigen Geben und Nehmen. Und das seit zwanzig Jahren. 1997 wurde der gemeinnützige Verein, der sich eine „lebendige Nachbarschaft“ auf die Fahne geschrieben hat, gegründet und besteht seitdem ausschließlich aus ehrenamtlichen Mitgliedern. Rund 200 sind es derzeit, die sich füreineFörderungdesbürgerschaftlichen Engagements einsetzen, die bei Nachfrage ihre unterschiedlichen Talente und Fähigkeiten einbringenundselbstprofitieren,wenn einmal Not am Mann ist. Das 20-jährige Jubiläum war Grund für die Bürgerhilfe, zu einem kleinen Festakt mit Sektempfang ins Bürgerhaus Kronepark nach Auerbacheinzuladen.BürgermeisterRolf Richter überbrachte die Grüße des MagistratsundderanwesendenParteienvertreter Franz Apfel (Bürger für Bensheim) und Moritz Müller (GLB) und hob hervor, dass es einer Stadtnur so gut gehenkann,wie den Menschen, die „nicht von der Sonne verwöhnt sind, denen soziale Wärme fehlt und die sich nicht alles leisten können.“ Gerade deshalb sei gegenseitige Hilfe, so wie sie das Bensheimer Netz, dem auch die Bürgerhilfe angehört, anbietet, von großer Bedeutung. „Die Bürgerhilfe ist Teil eines eng geknüpften Netzes und macht Bensheim noch ein Stück lebens- und liebenswerter.“ Es sei nicht hoch genug einzuschätzen, so Richter, dass hier Ehrenamtliche seit zwanzig Jahren Zeit und Wissen in den Dienst der guten Sache stellen. Dies sei einer der entscheidenden Bausteine für eine menschliche Stadt, fuhr der Bürgermeister fort und dankte allen Vereinsmitgliedern.

Mit Gleichgesinnten Neues wagen
Mathilde al Doghachi, Ehrenvorsitzende der Seniorenhilfe Dietzenbach, deren Modell und Erfolgskonzept „Bürger für Bürger“ sich die Bürgerhilfe Bensheim zum Vorbild genommen hat, bezeichnete die Organisation als „wertvolles Glied im sozialen Zusammenleben der Gesellschaft. Hier können Menschen ihre verschiedenen Fähigkeiten und Kenntnisse einbringen, mit Gleichgesinnten Neues wagen und gestalten, dabei neue Interessen entwickeln und neue Erfahrungen sammeln. Sie erfahren Anerkennung und das gute Gefühl, gebraucht zu werden.“ Es sei heute für alle Generationen wichtiger denn je, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.

Vereinsvorsitzender Walter Böhme, der neben den Mitgliedern auch einigeEhrengäste –unterihnenIrmgard Schatz von der Kirchengemeinde Sankt Laurentius, seine Vorgänger und Ehrenmitglieder Karl Löw und Hans-Peter Kneip, sowie Erika Roß und Friedel Hohmann vom Seniorentreff – begrüßen konnte, erinnerte an die Anfangszeit, den Pioniergeist und den Auf- und Ausbau der Bürgerhilfe. In den zwanzig Jahren seit Gründung des Vereins haben sich Anfragen nach Hilfeleistungen und -angebote stark verändert. Böhme nannte zwei Beispiele. Eine 89-jährige Dame hatte sich kurz nach GründungderBürgerhilfe imBürogemeldet, und darum gebeten, ihre defekte Glühbirne im Schlafzimmer auszutauschen. Achtzehn Jahre später beanspruchte eine 90-Jährige Hilfe bei der Umstellung vom Computer auf ihr Tablet: „Und kurz danach kam sie wieder auf uns zu, weil sie ihreKenntnisse erweiternwollte.“ In beiden Fällen konnte Abhilfe geschaffen werden. Fakt sei aber auch, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Die Hilfsbereitschaft vieler ehrenamtlich tätiger Menschen sei nur dann effektiv, wenn auf der anderen Seite die Bereitschaft bestehe, sich helfen zu lassen: „Wir wollen Menschen motivieren, Hilfe zu empfangen,“ schloss der Vorsitzende seinen Festvortrag, nicht ohne sich bei Hans-Peter Kneip und Karl Löw für deren langjährige Vorstandsarbeit zu bedanken.

Ehrungen

Im Anschluss stand die Ehrung von Gründungsmitgliedern auf dem Programm, „die seit zwanzig Jahren mithelfen, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu fördern.“ Anwesend waren Elisabeth Koch, Karl Löw, Irmgard Schatz und Elke Woißyk. Sie erhielten Weinpräsente. Die Mitglieder gedachten auch ihrem ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden Klaus Brinkmann, der erst kürzlich verstorben ist. Der „zauberhafte Schmittini“, alias Volker Schmidt-Bäumler aus Weinheim, brachte die Festgesellschaft nach dem offiziellen Teil mit seinen Tricks und Kniffen aus der Zauberkiste zum Staunen.  
Bergsträßer Anzeiger 18.9.2017


Hier folgen die Ansprachen der Ehrenvorsitzenden der Seniorenhilfe Dietzenbach und des Vorsitzenden der Bürgerhilfe Bensheim und ein Link zur Webseite des Zauberers Schmittini mit Fotos von seiner Vorführung.

Grußwort von Frau Mathilde al-Doghachi zum 20-jährigen Jubiläum der Bürgerhilfe

Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Ehrengäste,
liebe Mitglieder der Bürgerhilfe Bensheim und lieber Herr Böhme,

die Seniorenhilfe Dietzenbach e.V. gratuliert zum 20-jährigen Bestehen ganz herzlich. Wir freuen uns sehr, dass dieses besondere Modell eines neuen bürgerschaftlichen Engagements Bestand hat, erfolgreich wirkt und mit seinen vielfältigen Angeboten zu einem wertvollen Glied im sozialen Zusammenleben der Gesellschaft geworden ist.

Das Erfolgskonzept wurde 1994 in Dietzenbach von Bürgern für Bürger entwickelt.
Unter dem Motto „gemeinsam mit anderen etwas für andere tun“ kamen Bürger mit der
städtischen Fachstelle für Senioren zusammen. Auch wurde das Modell der Seniorengenossenschaften diskutiert, die das Land Baden-Württemberg mit erheblichen Landesmitteln aufgebaut hat. Dies war allerdings in Hessen nicht gegeben.

So entwarf unser unvergessener Wolfgang Thüring das geniale Modell eines gemeinnützigen Vereins auf genossenschaftlicher Basis, nach dem im Kreis Offenbach a.M. und darüber hinaus seit langem viele Bürger- und Seniorenhilfen erfolgreich arbeiten.

Meine Damen und Herren – wir befinden uns in einem ständigen gesellschaftlichen und wirtschaflichen Wandel, der nicht immer vorhersehbar und steuerbar ist. Stellt sich die Frage: Sind die Bürger- und Seniorenhilfen solchen Herausforderungen gewachsen?
Ich meine JA!
Sie sind wegen der Flexibilität ihrer Struktur zukunftsfähig, können sich im Hinblick auf Hilfen und Gemeinschaftsaktivitäten Angebot und Nachfrage anpassen.
Hier können Menschen ihre verschiedenen Fähigkeiten und vielseitigen Kenntnisse einbringen, mit Gleichgesinnten Neues wagen und gestalten, dabei neue Interessen entwickeln und neue Erfahrungen sammeln.
Sie erfahren Anerkennung und das Gefühl, gebraucht zu werden, was nicht zuletzt zu einem sinnerfüllten Leben beiträgt.

Dabei ist die Stärkung des Gemeinschaftsgfühls in der heutigen Gesellschaft wichtiger denn je. Auch fühlen sich die Mitglieder, die nicht aktiv sein können, in dieser Gemeinschaft sehr gut aufgehoben. Oft wird die Zugehörigkeit als Vorsorge für das Alter betrachtet.

So ist es eine Aufgabe für alle Generationen, im Geiste des MITEINANDER – FÜREINANDER das bürgerschaftliche Engagement als Chance für die Zukunft weiter zu entwickeln.

Nicht immer kann die Bürgerhilfe in diesem Prozess alles allein schultern. Hierbei ist die Unterstützung durch Partner, insbesondere der Kommune gefragt, sei es durch Equipment, Räumlichkeiten o.ä., kann sie sich doch glücklich schätzen, ein solch soziales Engagement im Gemeinwesen zu haben.

Liebe Bürgerhilfe Bensheim, auf dem Weg in die kommenden Jahrzehnte wünschen wir viel Erfolg, dem Vorstandsteam eine gedeihliche Zusammenarbeit, bleiben Sie und alle Ihre Mitglieder gesund!
Alles Gute für die Zukunft und nochmals Glüchwunsch zum 20sten Geburtstag!

16.09.2017 - Mathilde al-Doghachi – Ehrenvorsitzende der Seniorenhilfe Dietzenbach e.V.


Ansprache von Walter Böhme

Die Idee einer Bürgerhilfe stammt aus dem vorigen Jahrtausend und im vorigen Jahrtausend, 1997, ist auch unsere Bürgerhilfe Bensheim mit großem Elan gegründet worden.
Seitdem hat sich viel geändert. Das zeigt sich z. B. an der Art der Hilfe, die nachgefragt wird.

In den Anfängen der Bürgerhilfe bat eine 89-Jährige um Hilfe, die seit einem Vierteljahr mit der Taschenlampe ins Bett gegangen war, weil ihre Glühbirne kaputt war. Eine neue wurde eingesetzt und alles war erledigt.

2015 bat eine 90-Jährige um Hilfe, weil sie vom Computer auf einen Tablet-Computer umsteigen wollte. Dafür wurde jemand gefunden. Doch das genügte ihr nicht. Vor kurzem suchte sie einen neuen Helfer, der ihr hilft, ihre Kenntnisse auszuweiten. Sie verstehe noch nicht alle Funktionen.
Das neuste Gerücht besagt, sie sei mit diesem neuen Helfer unzufrieden gewesen, weil der nicht mehr gewusst habe als sie, und habe jetzt einen dritten Helfer gefunden.

Was immer davon wahr ist, die Ansprüche an die Helfer sind in mancher Hinsicht deutlich größer geworden. So haben wir auch unsere Bürodienstarbeit rationalisiert und arbeiten jetzt dabei durchweg mit einem Computerprogramm.

Ist also alles besser geworden? Nein!

In der Anfangszeit wurden zwar noch manche Fehler gemacht, aber es herrschte ein großer Pioniergeist, weil alle Gestaltungsmöglichkeiten offen waren.

Ein Beispiel ist unser Ehrenmitglied Karl Löw. Als er in der Bürgerhilfe anfing, war er älter als ich heute. Was hat er da noch alles geleistet! Er hat die Satzung entwickelt, die - mit kleinen Änderungen heute noch Bestand hat. Er hat immer die Verbindung zur Stadtverwaltung gehalten, hat dank seiner Kenntnisse und Beziehungen uns immer wieder in rechtlichen Fragen weitergeholfen und war, als Not am Mann war, bereit, seinen Posten als Schriftführer, der ihm auf den Leib geschrieben war, aufzugeben und für einige Zeit den Vorsitz zu übernehmen.
Bis Hans-Peter Kneip kam, der dann länger als jeder andere als Vorsitzender die Geschicke der Bürgerhilfe bestimmen sollte. Er ist bis heute unser verlässlicher Gastgeber für Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen und hat die attraktiven Ausflüge organisiert, die vielen von uns heute noch als Glanzlichter in Erinnerung sind.
Und deswegen ... Aber das - kommt erst später...

Ich merke aber, manche werden schon unruhig: Wenn jetzt alle aufgezählt werden, die sich um die Bürgerhilfe verdient gemacht haben, dann bleibt ja gar keine Zeit mehr für den Zauberer.
Deswegen Schluss jetzt! Von Verdiensten soll jetzt nicht mehr gesprochen werden. Oder höchstens nur noch ganz allgemein.

Ja, am Anfang, da gab es diesen Pioniergeist, und der wurde in den 90er Jahren getragen von einer weltweiten Aufbruchstimmung, aus der heraus man nach dem Zusammenbruch des Ostblocks eine neue, bessere Gesellschaft der Solidarität begründen wollte. Und die erhofft man sich von dem ehrenamtlichen Engagement, wo sich jeder - ohne die Zwänge der Berufswelt - für das einsetzen kann, was ihm besonders wichtig erscheint und wofür sie oder er befähigt ist.
Der Gedanke gegenseitiger Hilfeleistung ist dabei die allgemeinste Form, in der der Wert der Solidarität Ausdruck finden kann.
Insofern bietet die Bürgerhilfe eine fast ideale Form des gesellschaftlichen Engagements.

Freilich, in der Praxis bleiben wir immer wieder hinter den Erwartungen zurück. Immer wieder einmal werden Wünsche an uns herangetragen, wo wir etwas leisten sollen, was die öffentliche Sozialarbeit nur unvollständig leistet, was wir aber beim besten Willen auch nicht leisten können. Doch diese Erwartungen sind für uns durchaus ein Ansporn, uns weiter zu entwickeln.

Wie ist die Bürgerhilfe organisiert, um ihre Aufgaben zu erfüllen?
Eine zentrale Funktion erfüllt der Bürodienst. Er vermittelt zwischen den Hilfeanfragen der Mitglieder und den Helfern und ist auch sonst ein Zentrum der Kommunikation.

Freilich, die Wirklichkeit des Bürodienstes enstspricht nicht immer dieser Idealvorstellung.
Eine Mitarbeiterin aus den Anfangstagen berichtete mir: "Was ich im Bürodienst getan habe, lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Es war nichts los." Und das galt damals dreimal in der Woche einen Vormittag lang. Natürlich blieb das nicht lange so. Aber Ähnliches hat sich auch später ergeben. Doch an anderen Tagen konnte man zu zweit Bürodienst leisten und sich dennoch des Ansturms der Besucher und Anrufe kaum erwehren, so dass man notgedrungen Überstunden leisten musste, um auch nur das Notwendigste abzuarbeiten.
Doch weil es immer wieder auch Flautezeiten gab, war der Vorstand nicht ganz selten versucht, dem Bürodienst neue Aufgaben anzutragen, die letztlich auf eine Überforderung hinausliefen.
Heute glauben wir, dem Problem etwas gesteuert zu haben, indem wir einerseits die Bürostunden verkürzt haben, auf zweimal zwei Stunden im Monat, und uns andererseits ein leistungsfähiges Büroprogramm zur Helferverwaltung besorgt haben - da geht unser Dank an Dietzenbach -, das die Helfersuche erleichtert und auch von zu Hause aus zu bedienen ist, so dass wir einerseits Tag und Nacht Anfragen entgegennehmen und sie andererseits auch zeitnah bearbeiten können.
Außerdem nutzen wir auch Rundmails, um Angebote bekannt zu machen und suchen so auch Helfer.
Freilich hat bei der Abwicklung meist doch auch der Bürodienst noch Arbeit und sei es nur bei der Punkteabrechnung.
Und nun raten Sie mal, wer sich bei der Vorbereitung unserer heutigen Feier im Festausschuss besonders eifrig eingebracht hat!
Aber halt, von Verdiensten soll ja nicht mehr die Rede sein.
Nur noch ganz allgemein.

Die Bürgerhilfe kann nur funktionieren, wenn jeder sich nach seinen Möglichkeiten einbringt. Da gibt es Spezialisten, die einen besonderen Bereich ganz sorgfältig betreuen.
Ich denke dabei an die Geräte und die Computerprogramme, an die Homepage, an unsere Vereinsmitteilungen "Bürgerhilfe aktuell" und alles, was mit Powerpoint zu tun hat, an die Schriftführung, den Infostand, die Pressearbeit, die Veranstaltungsvorbereitungen, die Gratulation zu den runden Geburtstagen und den Telefondienst und ... das andere vergesse ich lieber, sonst wird es zuviel. Nur - ein Wort muss ich noch zu den Veranstaltungsvorbereitungen sagen. Die Helfer, die Sie heute hier tätig sehen, sind beileibe nicht alle, die sich eingebracht haben. Deshalb bitte ich Sie für die Helfer bei der Vorbereitung, bei der Feier und bei der Nachbereitung um einen kräftigen Applaus!

Eine Gruppe fehlt noch, nämlich die, die ihre Spezialarbeit machen, aber sich auch für alles andere zuständig fühlen und überall bereitstehen, wo Not am Mann oder an der Frau ist. An wen denke ich da wohl? - Keine Rede mehr von besonderen Verdiensten.

Denn wenn ich jetzt auspacken würde, dann käme unser Zauberer gar nicht mehr zum Zaubern. Nun, vielleicht hat der Bergsträßer Anzeiger neben seinem Bericht noch so einen schönen Kasten, in den man so etwas hineinpacken kann. Denn schließlich sind wir ja nicht vor Gericht, wo es heißt: Es gilt nur das gesprochene Wort.

Aber was ich beim besten Willen doch nicht übergehen kann, das sind sie vielen Hilfen, die die Mitglieder sich untereinander leisten. Über die weiß nur der Bürodienst so richtig Bescheid und selbst der erfährt nicht alles, weil vieles unter der Hand läuft. Aber was er erfährt, das hält er im Computer fest, und jedes einzelne Mitglied wird daran am Anfang des Jahres erinnert, wenn es seinen neusten Punktestand erfährt.

Und jetzt ist die Gelegenheit, wo ich auf die Neumitglieder zu sprechen kommen muss, die in den letzten Monaten verstärkt zu uns gekommen sind und immer wieder Pioniergeist mitbringen.


Was habe ich da erlebt? - Ich rufe eine Freundin von der Bürgerhilfe an, weil ich denke, jetzt könnte ihre Reha vorbei sein. Und was höre ich? "Na, das soll man Freunde nennen! Niemand hat sich um mich gekümmert! Ich war ganz allein." "Ja, warst du nicht in der Reha?" frage ich. "Nein, die ist mir nicht bewilligt worden. - Aber weißt du, wer mir geholfen hat? Die Bürgerhilfe! Ich habe angerufen, und jetzt kümmert sich eine Helferin von der Bürgerhilfe um mich. Die macht das ganz toll. Immer wenn ich sie brauche, ist sie da."
Da frage ich: "Kenne ich die?" Sie sagt: "Ich glaube nicht. Die ist ganz neu."
Ja, so ist das mit unseren Neumitgliedern.

Aber von einer ganz wichtigen Gruppe habe ich noch nichts gesagt. Das sind die, die sagen: "Ich kann doch gar nicht mehr helfen." Nicht selten stellt sich dann zwar heraus, dass sie doch helfen können. Indem sie Telefondienst übernehmen und andere anrufen oder indem sie Briefe in der alten deutschen Schrift entziffern oder Veranstaltungen gestalten, indem sie aus ihrem Leben erzählen, oder - und das noch eine kleine Geschichte - indem sie von einem Kind lernen, wie man Sterne faltet, und es dann anderen beibringen, so dass es eine Zeit gab, wo auf dem Stammtisch noch weiter Sterne gefaltet wurden.

Aber natürlich gibt es auch Situationen, wo man gar nicht mehr helfen kann.
Da kommt das Wichtigste: Was nutzen viele Helfer, wenn es niemanden gibt, der sich helfen lässt?
Deswegen brauchen wir unbedingt die, die sich helfen lassen. Denn, wenn es die nicht gibt, dann passiert, wovon ich am Anfang gesprochen habe: Dann ist gar nichts los.

Hilfeleistung ist nur möglich, wo etwas los ist, wo Hilfe nachgefragt wird.

Und dieses Zusammentreffen von Hilfsbereitschaft und Bereitschaft, sich helfen zu lassen, ist das, was einer Gesellschaft den inneren Zusammenhalt gibt. Das ist der Kern der Bürgerhilfe und dafür lohnt es sich, bei uns mitzumachen.