Am Mittwoch, dem 20. November 2024, hat unser Mitglied Dr. Marion Schirling einen Vortrag über das Thema „Einsamkeit – ein unterschätztes Problem unserer Gesellschaft“ gehalten.
An der Besucherzahl war erkennbar, dass dieses Thema viele Menschen umtreibt, sei es, weil sie sich selber einsam fühlen, sei es, weil sie erkannt haben, dass Menschen in ihrem Umfeld vereinsamt sind.
Anhand des Gedichts „Der Einsame“ von Wilhelm Busch zeigte Frau Dr. Schirling auf, dass es einen Unterschied gibt zwischen Alleinsein und Einsamkeit:
Wer einsam ist, der hat es gut,
Weil keiner da, der ihm was tut.
Ihn stört in seinem Lustrevier
Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier,
Und niemand gibt ihm weise Lehren,
Die gut gemeint und bös zu hören.
Der Welt entronnen, geht er still
In Filzpantoffeln, wann er will.
Sogar im Schlafrock wandelt er
Bequem den ganzen Tag umher.
Das
„Kompetenznetz Einsamkeit“ definiert Einsamkeit als ein
subjektives Gefühl, bei dem die eigenen sozialen Beziehungen nicht
den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen entsprechen.
Alleinlebende Menschen sind nicht einsam, wenn sie genügend gute
soziale Kontakte haben. Problematisch ist chronische Einsamkeit, bei
der die Betroffenen sich selbst isolieren und nicht mehr auf andere
zugehen. In den letzten Jahren hat die Zahl derer, die sich einsam
fühlen, deutlich zugenommen, was ausgesprochen bedenklich ist, denn
Einsamkeit kann physische und psychische Erkrankungen verursachen.
Aber Frau Dr. Schirling beschränkte sich nicht auf die
Problembeschreibung, sondern zeigte auch Lösungswege auf: Reden mit
anderen Menschen, eine feste Tagesstruktur einhalten, aus dem Haus
gehen. Auch über die Ernährung kann man Einfluss nehmen –
mediterrane Kost, Obst und Gemüse sind gut, der Versuch, Probleme in
Alkohol zu ertränken, schlecht. Und natürlich können auch die
Tätigkeit in einem Verein oder sonstige ehrenamtliche Tätigkeit
helfen, wieder Kontakte zu knüpfen und neue Erfahrungen zu machen.
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