Sonntag, 1. Dezember 2024

Dr. Schirling über Einsamkeit und wie man mit ihr umgehen kann

Am Mittwoch, dem 20. November 2024, hat unser Mitglied Dr. Marion Schirling einen Vortrag über das Thema „Einsamkeit – ein unterschätztes Problem unserer Gesellschaft“ gehalten. 

An der Besucherzahl war erkennbar, dass dieses Thema viele Menschen umtreibt, sei es, weil sie sich selber einsam fühlen, sei es, weil sie erkannt haben, dass Menschen in ihrem Umfeld vereinsamt sind.

Anhand des Gedichts „Der Einsame“ von Wilhelm Busch zeigte Frau Dr. Schirling auf, dass es einen Unterschied gibt zwischen Alleinsein und Einsamkeit:

Wer einsam ist, der hat es gut,

Weil keiner da, der ihm was tut.

Ihn stört in seinem Lustrevier

Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier,

Und niemand gibt ihm weise Lehren,

Die gut gemeint und bös zu hören.

Der Welt entronnen, geht er still

In Filzpantoffeln, wann er will.

Sogar im Schlafrock wandelt er

Bequem den ganzen Tag umher.


Das „Kompetenznetz Einsamkeit“ definiert Einsamkeit als ein subjektives Gefühl, bei dem die eigenen sozialen Beziehungen nicht den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen entsprechen. Alleinlebende Menschen sind nicht einsam, wenn sie genügend gute soziale Kontakte haben. Problematisch ist chronische Einsamkeit, bei der die Betroffenen sich selbst isolieren und nicht mehr auf andere zugehen. In den letzten Jahren hat die Zahl derer, die sich einsam fühlen, deutlich zugenommen, was ausgesprochen bedenklich ist, denn Einsamkeit kann physische und psychische Erkrankungen verursachen. Aber Frau Dr. Schirling beschränkte sich nicht auf die Problembeschreibung, sondern zeigte auch Lösungswege auf: Reden mit anderen Menschen, eine feste Tagesstruktur einhalten, aus dem Haus gehen. Auch über die Ernährung kann man Einfluss nehmen – mediterrane Kost, Obst und Gemüse sind gut, der Versuch, Probleme in Alkohol zu ertränken, schlecht. Und natürlich können auch die Tätigkeit in einem Verein oder sonstige ehrenamtliche Tätigkeit helfen, wieder Kontakte zu knüpfen und neue Erfahrungen zu machen.