Donnerstag, 11. Oktober 2018

Das Cochlea-Implantat – eine großartige Hilfe für Hörgeschädigte

Beim Stammtisch in Auerbach hielt das Vorstandsmitglied Marianne Hoffmann einen Vortrag über ihre Erfahrungen mit dem Einsetzen eines Cochlea-Implantats (CI)
Es geht ihr darum, die Furcht vor dem durchaus nicht unkomplizierten Eingriff zu nehmen und ihren Zuhörern die Chancen der erstaunlich wirksamen Erfindung klar zumachen, damit auch sie die Erfahrung machen können, die ihr die Operation bescherte: Glück über Hören wie in ihrer Jugend.

Das Cochlea-Implantat (CI) bedeutet freilich keinen kleinen Eingriff. Bei der Operation wird hinter der Ohrmuschel ein kleiner Schnitt gemacht. Dabei wird der Gehörgang hinter dem Trommelfell geöffnet und in die Cochlea, die Hörschnecke, wird eine künstliche Schnecke eingeführt. Diese fängt an ihrem Anfang, also im Inneren, die hellen Töne auf, an ihrem Ende, vor dem Gehörgang, die dunklen, genauso wie beim natürlichen Hören. In den Schädelknochen über dem Ohr werden Elektroden eingepflanzt, die mit der Cochlea in Verbindung stehen. Dann wird ein Magnet eingesetzt, der den Sprachprozessor, das lose externe Teil des Implantats, am Kopf festhalten kann. Die akustischen Signale werden im Gehirn in Sprache umgewandelt. Anfangs ist der Höreindruck noch ziemlich computerhaft. Doch nach einer eingehenden Schulung war das Ergebnis besser als jede Erwartung.
Um herauszufinden, ob ein CI für sie eine Option sein könnte, besuchte Frau Hoffmann mehrere Treffen mit Hörgeschädigten, die von ihren Erfahrungen mit dem CI berichteten, sogenannte CI-Cafés. Ende Mai erfolgte die Operation, bei der ihr außer dem Gerät auch ein neues Trommelfell als Feuchtigkeitsschutz eingesetzt wurde. Nach einem Monat wurde dann das Gerät auf das Hören eingestellt. Danach konnte sie bereits mit dem Ohr telefonieren, auch wenn der Sprachklang noch recht künstlich war. Nach drei Wochen Reha hatte sie wieder einen vollständigen Höreindruck, der freilich noch manche Verbesserungen gebrauchen konnte, die durch Übungen elf Monate nach der Operation zu 90 Prozent Hörleistung führten. Heute fühlt sie keinerlei Defizit mehr.
Die durchaus nicht unerheblichen Kosten für Operation, Reha und weitere zugehörige Leistungen wurden von der gesetzlichen Krankenkasse vollständig übernommen.
Dieser Vortrag regte zahlreiche Fragen an, die Frau Hoffmann direkt und mit Hilfe von Informationsmaterial beantworten konnte. 

Ein Informationsblatt der Uni Mannheim kann auf Anfrage beim Büro per Mail zugesandt werden. Weitere Informationen kann man beim Leiter des Cochlea-Implantat Zentrums der Universität Mannheim Dr. med. Jerome  Servais erhalten.

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